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die Helden unserer Kindheit tendierten schon immer mehr zu Rittern und Barbaren statt zu Cowboys und Soldaten. Klingen, seien es Messer, Schwerter oder Äxte hatten seit jeher einen besonderen Platz in unseren Herzen. Die Herstellung war für uns ein an Magie grenzender Vorgang und übertraf unsere Vorstellungskraft, war eher im Bereich der Mystik anzusiedeln.

Unser erstes eigenes Messer erhielten wir im Alter von Vier. ein kleiner, einklingiger, einfacher Slipjoint Folder mit blauen, Perlmutt imittirenden Kunstoffschalen und Carbonstahl-Klinge. Wohl viel zu früh, aber das Leben war für immer in Bahnen gelenkt.

Auch später waren Schweizer Taschenmesser der faktisch wertvollste Besitz kleiner Jungen um beim Spielen im Wald Stöcke zu schnitzen und Colaflaschen zu öffnen. Die Teenagejahre waren geprägt von billigen Balisongs und Springmessern. Vom ersten Lehrlingsgehalt gab es das erste hochwertige Messer, einen Spyderco Backlockfolder, dessen präzise Mechanik, die ungekannte Schärfe und die allgemeine  Verarbeitungsqualität wie Science Fiction anmutete. Bald daruf das erste Linerlock von Benchmade. Wir gerieten immer tiefer in den Kanninchenbau.

Die Einführung des Paragraph 42a in den frühen 2000er veränderte alles. Das Führverbot für einhändigbedienbare Klappmesser verschob den Markt hin zu kleinen feststehenden Messern und zurück zu Slipjoints. Beide erlebten eine Renaissance. Viele neue Messermacher erschienen auf der Bildfläche, so auch wir.

Eine berufliche Veränderung, weg von der Industrie hin zum Handwerk, brachte das selbstgemachte Messer für uns in greifbare Nähe. Wir erlangten die Fähigkeiten die grundlegend nötig sind eine Klinge entstehen zu lassen.  Dies und die räumliche Nähe zu einem der bekanntesten und renomiertesten Messermacher Deutschlands legten das Fundament unserer Idee der Cripple Garage.

blueprint

Stil ist das Unvermögen es Besser zu machen. Die Summe aus unserer Formensprache, Materialwahl und Arbeitsweise ergeben unseren Stil. Keines der Elemente perfektioniert, und doch mit Seele und eigener Identität. Würden wir alles perfektionieren verlören wir eben diese, wir hätten keinen Stil.

Wabi-Sabi ist das japanisches Konzept von Wahrnehmung und Schönheit in dem man in der Unvollkommenheit und Mangelhaftigkeit trotzdem eine Befriedigung empfindet, also die Schönheit der Imperfektion.  Ein befreundeter Messermacher, den wir für seine exquisiten Swingguard-Folder bewundern und beneiden, meinte zu uns, ein Messer für einen bestimmten Zweck passend zu bauen wäre auch eine Form von Präzision.

Weniger ist mehr.  Ein gern zitiertes Sprichwort. Doch was bedeutet das im Kontext Messer? Billiger ist besser weil ausreichend? Das würde dem von Hand gefertigten Messer das Existenzrecht absprechen. Für uns bedeutet es den Verzicht auf Chi-Chi, auf Unnötiges. Form follows function. Design des Designs Willen vermeiden wir im Grossen und Ganzen, mit Ausname der Messer die wir als Homage verstehen. Und auch diese beziehen sich auf die Einfachheit der Vorbilder.

Wir verwenden keine exklusiven Materialien  wie Carbon oder Zirkonium ect., welche in anderen Anwendungsgebieten eine Daseinsberechtigung haben, aber an einem Messergriff Rohstoffverschwendung darstellen. Ebenso sind wir mit unserer Wahl der Stähle im Bereich der herkömmlichen Werkzeugstähle verblieben, ohne uns dogmatisch an einer einzigen Legierung festzukrallen. Von den, in immer kürzeren Abständen aufpoppenden, neuen Superstählen lassen wir uns nicht beeindrucken, und Damast ist auch nichts weiter als Bling!

convex

balliger schliff/hamaguri ba/ appleseed grind/convex grind

das Herz und das Rückgrat unserer Messer ist der ballige Schliff. Seit
wir vor langer Zeit einen grossen BlackJack knives Fighter sahen,  waren
wir davon fasziniert. Keine Schneidfase, aber zum fürchten scharf.

Dabei strebten wir das Convexe beim ersten Messer nicht einmal an. Es
entstand durch den Versuch an einem zu kleinen Kontaktrad, durch das
drehen im Handgelenk, einen Flachschliff zu erzeugen. Das war natürlich zum Scheitern verurteilt, aber der Schliff war convex.
Etwas was wir nicht erwartet hatten, und uns gleichzeitig so
begeisterte, dass wir sogleich wussten, dass es das ist was wir tun
möchten. Balliger Schliff ist nicht gleich balliger Schliff. Nach unserem ersten Glücksgriff wollten wir das reproduzieren. Was uns nicht wirklich gelang. Sicher, scharf waren diese Klingen auch, aber mangels Geduld waren sie oft geschliffen wie Spalthämmer. Wenn die Geometrie der Klinge Murks ist hilft die schärfste Schneide nichts. Mit der Zeit wurden wir uns bewusst, dass wenn die Klinge zu Hoch und der Stahl grundlegend zu stark Dimensioniert ist, der Schliff wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als uns recht war. Unsere Messer wurden schlanker, schmaler und grundsätzlich effektiver. Wir haben uns nun einen, in unseren Augen besten Kompromiss erarbeitet. Eine, je nach Einsatzzweck in verschiedenen Stärken/Anschliffhöhen angepasste, schneidfreudige Geometrie.

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